Shaolin Kulturverein e.V. 2014

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Reiseberichte der Schüler – Shaolinsi 2017

Reiseberichte von Eliz und Rumen:

Eliz:

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Eine Reise in den Muttertempel  von Shaolin… Was vor 3 Wochen noch kaum greif- und vorstellbar war, wurde am 3.4.2017 tatsächlich wahr.

Viel gehört, gelesen und gesehen hatte ich ja schon, aber trotzdem zitterten meine Knie als ich morgens zusammen mit unserer Meisterin Shi Yan De, meinem Mann und unseren dänischen Shaolinfreunden das erste Mal, entfernt vom in bunte Regencapes gehüllten Touristenstrom, durch den Seiteneingang des Tempels schritt. Der Weg durch den Tempel entlang der unterschiedlichen Gebäude war an sich schon ein Highlight. Ich hab mich gefühlt wie in einer seidenen Aura. Alles verströmt dort ein eigenes Flair, eine Art entfernter Ruhe und respektvolle Distanz. Ganz speziell schön.

In der ersten Woche durften wir teilhaben an dem Können und Wissen von Meister Shi Yan Xuan, der mir neben vielen mönchsroutinierten Abläufen eine wunderschöne Adlerform zeigte. In der zweiten Woche wurde fortgesetzt durch Meister Shi Yan Bi. Muskelkater war ein ständiger Begleiter, aber nicht wirklich unangenehm.
Gedacht waren 2x 2 Stunden Training pro Tag, aber schnell zeigte sich, dass die Intensität des Trainings eher nach kleinen Abschweifungen in die Umgebung rief. Diese ihrerseits waren vom sportlichen Aspekt her gar nicht so weit weg vom Training im Tempel, liefen wir doch unzählige Treppenstufen zur Damo-Höhle bzw. -statue hoch und später auch direkt an den Felsen des Songshan entlang zu einem abgelegenen Kloster. Wahnsinn, diese Aussicht und Energie. Wenn ich an Energie denke, hatte auch die Teilnahme an der Morgenzeremonie etwas sehr Anregendes. Dem singenden Rezitieren der Sutren zu lauschen und sich mental in diesen Kreis einzufügen, war für mich ein echtes Hochgefühl. Das fand seine Fortsetzung in der bewussten Wahrnehmung unseres außergewöhnlichen Glücks, das uns die Reise über begleitete:

Wir bekamen die seltene Gelegenheit den Abt des Klosters zu treffen.  Der Abt war erstaunlich interessiert an Shi Yan De’s Vereinsarbeit und nahm sich viel Zeit für uns.

Später durften wir auch zusehen, wie eine eigens neu für Afrika choreographierte Show dem Abt vorgestellt wurde. Absolut spektakulär. Fliegende Stöcke, Säbel und Mönche. Die Geschwindigkeit atemberaubend. Kreiert von niemand geringerem als unserem Meister Shi Yan Xuan. Was war ich stolz!  Und auch die wichtigste Person des Klosters gleich zweimal gesehen.

Shi Yan Xuan lud uns 3 sogar in seine persönlichen Räumlichkeiten zu einer Teezeremonie ein. Keine alltägliche Einladung. Ein Einblick in so vieles. Und mit der Eröffnung einer weiteren glückvollen Zugabe: mir wurde die Ehre zuteil, einen buddhistischen Namen zu bekommen und somit direkte Schülerin des Abtes zu werden. Ich war so sprachlos vor Freude und Ungläubigkeit. Doch 3 Tage später hielt ich den Ausweis mit den chinesischen Zeichen für meinen Namen in der Hand: Shi Yan Yu
Wow! Das ist das große Glück.

Das kleinere und unscheinbarere Glück lag in den weniger auffälligen Begebenheiten :

So hatte das Hotel ziemlich gute, helle Zimmer, sehr freundliche und fleißige Inhaber und leckeres Essen.

Das Wetter war zu jeder Zeit passend: sonnig, bei der Audienz mit dem Abt und bei Ausflügen in Gebiete mit weitreichender Aussicht. Regnerisch kühl bei trainingsintensiven Tagen.

Und, dass wir in den 10 Tagen teilhaben konnten an dem unerschöpflichen Fundus langjähriger, mühsam gesammelter und unschätzbar wertvoller Erfahrungen von unserer Meisterin, war ein riesiger Vorteil, ebenso wie das Verständnis und Offenheit für das jeweils Andere.

Ein durchweg gelungener Urlaub.
Vielen herzlichen Dank dafür.
Eliz

Reisebericht von Rumen:

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Ich hatte die Möglichkeit, obwohl ich erst seit ca. 3 Monaten Mitglied im Shaolin Kultur Verein bin, an der Reise nach China zum Shaolin Tempel teilzunehmen!

Die Vorfreude und die Erwartungen waren riesengroß, sowie auch der große Respekt vor dem dortigen Training, welches ja zwei Mal pro Tag stattfinden sollte.

Die Reise dorthin bestritten wir zu dritt von Berlin aus und wir stießen dann in Peking auf unsere Dänischen Mitstreiter.

Dank Shi Yan De, sie war ja schon öfter dort, hatten wir das sehr große Glück, den Tempel dort genauestens kennen zulernen und mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen, haben wir uns dort sehr wohl gefühlt! Das zutiefst respektvolle Verhalten  gegenüber den Mönchen dort und ganz besonders gegenüber des Abts, ist in meinen Augen, etwas sehr besonderes.

Das Training dort, welches durch unseren chinesischen Meister Shi Yan Xuan und später auch Shi Yan Bi geleitet wurde, ist recht hart. Durch Kampfgeist und Willenskraft ist es aber machbar und durchzustehen, da niemand gezwungen wird, etwas so lange zu tun bis er umfällt!

Über die Qualität des Trainings kann ich nur sagen, dass, egal wer von den Trainern gerade ausgebildet hat, jeder für sich einen tollen Stil hat, den Schülern etwas beizubringen!

Was auch bei dem Training in meinen Augen mit am wichtigsten ist, ist der ständige Respekt dem Meister gegenüber! Das bringt einen dazu, die Sachen so genau wie nur möglich in die verlangte Form umzusetzen. Auf einer Kumpelbasis wäre das niemals möglich…!

Kurz gesagt, beim Training im Shaolin Tempel bekommt man so viele Sachen vermittelt, dass man erst dort begreift, dass dieser Perfektionismus nur durch solch intensiven Unterricht möglich sein kann! Einfach Wahnsinn, in diesem Bann mitfiebern zu können und sich inspirieren zu lassen…!

Danke Shi Yan De, dass Du uns das ermöglicht hast! Wir sind sehr stolz darauf, Dich als unsere Meisterin an der Seite zu haben…

Rumen

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